Schon als Kind war ich von Essen begeistert. Als ich ganz klein war, gab es Burger aus Blättern und Blüten. Bei meiner Oma zauberte ich zusammen mit meiner Cousine immer Gebräue aus Wasser und Gewürzen und in der Pubertät kam dann die Pizzaphase, Eiphase, „Ich-muss-mir-abends-immer-nochmal-was-Warmes-zusätzlich-zum-Mittagessen-kochen“-Phase und irgendwann die Schwarzwälderkirschrollen-geforen-ess-Phase. Letztere hatte ich wirklich! Ich habe die Schwarzwälderkirschrolle einer bestimmten Fertigkuchenfirma geliebt.
Und ich musste sie immer auf eine ganz spezielle Art und Weise essen. Ich habe sie in der Mitte geteilt (die ganze Rolle konnte ich ja schlecht essen, hätte ich zwar gerne, die Vernunft siegte aber…), leicht antauen lassen und dann mit dem Ende eines kleinen Löffels noch halb gefroren ausgekratzt. Und dann immer den Teig außenrum abgeknabbert, bis ich wieder Sahne auskratzen konnte. Was habe ich diese Rolle geliebt! Ein Rezept für eine selbst gemachte Schwarzwälderkirschrolle hat hier auf dem Blog eindeutig noch gefehlt.
Nie wieder kaufe ich einen Fertigkuchen!
Die Zeiten des Fertigkuchens sind nämlich inzwischen vorbei. Ich backe viel lieber selbst. Deshalb könnte ich den Leuten eine klatschen, die meinen, dass Fertigkuchen genauso gut schmecken, wie selbst gemachte Kuchen. Die bekommen auch keinen Kuchen von mir ;). Meiner Mama, dem Kuchensuchtie Nummer 1 in unserer Familie, habe ich natürlich gerne zum Geburtstag die Schwarzwälderkirschtorte als Biskuitrolle gebacken. Und sie war so lecker. Der Aufwand hält sich in Grenze und man wird mit einer super guten Kirschrolle belohnt. Traut euch und bei Fragen einfach schreiben!
Schwarzwälderkirschrolle Rezept
Zutaten
-2 Eier
-50g Mehl
-50g Zucker
-1 EL Kakao
-¼ TL Backpulver
-200g Quark
-200g Sahne
-2 Sahnesteif
-1 großes Glas Sauerkirschen
-5 EL Speisestärke
-Etwas Kirschwasser
Zubereitung
1. Eier trennen. Eiweiß, 2 EL Wasser und 1 Prise Salz mit dem Handrührgerät steif schlagen, zum Schluss 50g Zucker einrieseln lassen.
2. Eigelbe nacheinander unterrühren. Mehl, Kakao und Backpulver mischen, über die Eiermasse sieben.
3. Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen. Der Teig sollte ca. 0,5 cm hoch sein. Im vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten backen.
4. Kurz vor Backende ein Geschirrtuch anfeuchten und ein zweites Backpapier bereitlegen. Direkt nach der Backzeit wird das zweite Backpapier auf den Biskuitboden gelegt. Danach dreht ihr den Boden schnell um und zieht schon mal das vom Backen festklebende Backpapier ab. Lasst es aber dennoch drauf. Ihr solltet also sowohl obenhalb und unterhalb des Teiges Backpapier haben. Wieder umdrehen. Die Teigfläche auf das feuchte Geschirrtuch ziehen und längs mit Backpapier und Geschirrtuch einrollen. Abkühlen lassen. Es gibt auch eine Zuckervariante, bei der man lediglich Zucker auf das Geschirrtuch streut und dann den Teig einrollt. Ich mag es aber, wenn man noch Backpapier dazwischen hat. Dann klebt auch nichts am Geschirrtuch fest.
5. Für die Füllung lasst ihr die Kirschen abtropfen, fangt aber den Saft dabei auf! 20 besonders schöne Kirschen als Deko zur Seite legen. Nun den Saft der Kirschen mit 5 EL Speisestärke glatt rühren und wie beim Pudding kochen aufkochen lassen, bis der Saft eindickt. Danach alle Kirschen bis auf die 20 einrühren.
6. Für die Creme schlagt ihr 200ml Sahne mit dem Sahnesteif und 4 EL Zucker steif. Dann 200g Quark untermischen.
7. Wenn der Biskuitboden kalt ist, könnt ihr ihn entrollen und füllen. Dazu als erstes 4-6 EL Kirschwasser mit einem Löffel auf dem Boden verteilen.
8. Mit 2/3 der Sahne-Quark-Mischung bestreichen. Das Kirschkompott mittig auf der Sahne verteilen.
9. Mithilfe des Tuches eng aufrollen und auf eine Kuchenplatte geben. Die Oberseite der Rolle mit der restlichen Sahne bestreichen oder mit einer Spritztülle verzieren.
10. 2 Std. kalt stellen. Kurz vor dem Servieren mit den Kirschen und Schokoraspeln verzieren.
Da wir in unserer Familie nicht nur einen Kuchen backen können, gab es natürlich auch noch andere Kuchen.
6 Kommentare
Huhu liebe Juli,
ich war auch eher in der Zitronenrollen-Fraktion (liegt wohl daran, dass ich keine Kirschen mag), aber die habe ich auch seeehr geliebt! Die Biskuitrolle steht auch noch immer auf meiner Blog-To-Do-Liste, muss ich endlich mal angehen.
Ganz liebe Grüße
Marileen
Hi Marileen,
ich muss dringend mal die Zitronenversion backen 🙂 mit Orange schmeckt es bestimmt auch richtig lecker. Bin gespannt, wann du das Projekt Biskuitrolle angehst 🙂
Liebe Grüße
Mhhh, mich erinnert diese Rolle auch an meine Kindheit. Mein Vater hat die TK-Zitronenrolle sehr geliebt und wir haben sie oft gemeinsam gegessen. Er hat bald Geburtstag, ich mache ihm deine Schwarzwälder-Rolle, da wird er sich freuen wie Bolle. Danke für die Inspiration! Liebe Grüße, Barbara
HI Barbara,
Zitronenrolle liebe ich ja auch! Es freut mich riesig, dass du die Kirschrolle nachbacken willst 🙂
Hab ein schönes Wochenende!
Juli
Lecker! Schwarzwälder Kirschtorte gab es früher IMMER bei meiner einen Oma auf Geburtstagen. Die Rollen-Variante find ich mega! 🙂
Die ersten Sätze in deinem Beitrag hätten übrigens von mir sein können 😀
Lieben Gruß,
Jenny
Hi Jenny, freut mich, dass du dich wiederfinden konntest 😀
Ich habe sogar mal ne Schwarzwälder im Bus transportiert 😀 Da waren die älteren Herrschaften im Bus sehr beeindruckt.