Ich habe ein ganz schmackhaftes und wunderbares vegetarisches Rezept für dich. Nämlich Grünkernbratlinge. Oder eher Grünkernküchle in meiner badischen Heimat genannt.
Was du vielleicht noch nicht weißt: Ich wohne zwar in Münster komme aber gebürtig aus Süddeutschland. Näher gesagt hinter den Bergen bei den sieben Zwergen. Manche meiner Freunde sagen auch Hintermordor. Dort wo die Orte nach Tieren und Natur benannt sind. Beispielsweise Eberbach, Moosbrunn, Hirschhorn.
Da wo der Neckar fließt und das schöne Heidelberg auch nicht weit weg ist. Als Badenserin im Herzen wollte ich dir unbedingt Grünkern näherbringen. Denn im Süden ist er besonders bekannt.
Was ist Grünkern eigentlich?
Grünkern ist halb reif geernteter Dinkel, der nach der Ernte direkt getrocknet wird. Warum halb reif? Bei Schlechtwetterperioden kam man auf die Idee, den Dinkel einfach früher zu ernten, bevor die Ernte von der Witterung vernichtet wurde. Da hat man dann auch bemerkt, dass Grünkern in Wasser gequollen richtig lecker schmeckt, weshalb inzwischen bewusst ein Teil der Dinkelernte früher geerntet wird.
Besonders toll am Grünkern ist der Geschmack. Er schmeckt nämlich sehr würzig und leicht rauchig, was vom Trocknungsverfahren kommt. Traditionell wurde er in einer Grünkerndarre mithilfe von Rauch getrocknet. Die kann man sich übrigens auch noch in Museumsdörfern wie dem Odenwälder Freiluftmuseum anschauen. Super schön da. Kann ich nur empfehlen.
Grünkern verwenden
Grünkern kannst du im Bioladen, Reformhaus und inzwischen auch in Drogerien sowie in größeren Supermärkten kaufen. In der Regel gibt es Grünkern als ganze Körner oder geschrotet zu kaufen. Die ganzen Grünkernkörner schmecken wunderbar als Suppeneinlage. Mein Papa ist berühmt für seine leckere Gemüsesuppe, die am besten schmeckt, wenn auch Grünkern drin ist.
Aber auch als vegetarische Bratlinge macht sich Grünkern echt gut. Hier gibt es viele Möglichkeiten. In diesem Rezept habe ich geschroteten Grünkern für die Bratlinge verwendet.
Update von 2021: Wie gelingen die Grünkernküchle am besten?
Die Bratlinge können auch etwas störrisch beim Formen sein und wenn man nicht aufpasst beim Braten zerfallen. Das passiert oft, wenn die Eier zu groß sind oder vielleicht ein bisschen zu viel Flüssigkeit hineingeraten ist.
Tipp für die Zubereitung von Grünkernbratlingen: Ich habe von meiner Freundin den Tipp bekommen, dass sie den Grünkern den ganzen Vormittag ziehen lässt. So wird das Wasser noch besser aufgenommen und der Grünkern hat mehr Zeit zum quellen, wodurch er sich auch besser formen lässt und du verbrennst dir die Finger nicht. Sie macht die Küchle regelmäßig und bei ihr klappt das so wunderbar.
Wenn du also genug Zeit hast, bereite den Grünkern ein paar Stunden vorher zu. Diesen Hinweis werde ich auch noch im Rezept ergänzen. Berichte mit gerne, wie es bei dir geklappt hat.
Rezept auf Pinterest merken
Wenn du gerne Pins auf Pinterest sammelst, kannst du das Rezept am besten für später direkt pinnen und dann irgendwann ausprobieren.
Noch mehr Rezepte aus der Heimatküche
Mit diesem Rezept mache ich wieder beim Blogevent All you need is mit, das diesen Monat rund um die Heimatküche geht. Deshalb kannst du hier unten in der Liste noch viele weitere tolle Rezepte von anderen Foodbloggern entdecken. Da sind ganz tolle Heimatrezepte dabei!
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30 Kommentare
Hallo Königin der Erdbeeren,
ganz toll Deine Rezepte.
Heute hätte ich nur ein kleiner Hinweis:
Ich bin auch von Baden und mir macht es immer Schmerzen wenn wir „Badenser“ genannt werden.
Wahrscheinlich heißt es ganz einfach nur „Badener“ man sagt ja schließlich auch nicht „Heilbronnser“
oder „Schwabenser“
Alles Gute weiterhin!
Erhard
A
Hallo Erhard,
vielen Dank dir. Ja du hast Recht, ich bin ja selber Badenerin, aber ich nenne mich selbst mit einem Augenzwinkern Badenser 😀
Also ich hoffe, dass du nicht zu sehr Schmerzen hast.
Dir auch alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit!
Hallöchen,
Wie muss ich das Rezept anpassen, wenn ich es mit ganzem Korn mache?
Liebe Grüße
Tinchen
Hallo Tinchen,
ich habe es leider schon ewig nicht mehr ganzem Korn ausprobiert. Der Grünkern braucht auf jeden Fall länger, wenn du ihn als ganzes Korn kochst und ich weiß auch nicht genau, ob er so gut zusammenhält.
Liebe Grüße
[…] Naschen mit der Erdbeerqueen Grünkernbratlinge […]
Grüße!
Die haben durch den Sellerie eine schöne Schärfe mitbekommen, allerdings kriege ich meine nie so rund und dick hin…besonders fettarm sind Getreidebratlinge ja eh nie aber, das die dann immer so bröselig sind? Haste da einen Tipp?
Lieben Gruß aus Kiel
Cairusan
HI Cairusan,
hmmm, hast du sie gemacht wie im Rezept? Manchmal kann es auch an der Eiergröße liegen.
Aber sie sind auch schon eher bröselig und man muss sie wirklich ganz vorsichtig zu einem dicken Bratling formen und dann in die Pfanne von einer Seite ein paar Minütchen anbraten und dann erst wenden.
Hoffe, dass sie beim nächsten Mal besser klappen!
Liebe Grüße
Grünkern habe ich ehrlich gesagt noch nie probiert, aber dein Rezept lässt mich über einen ersten Versuch nachdenken 😉
Liebe Grüße
Caroline
Probiers mal aus 🙂 VIelleicht auch einfach mal kochen und als Salat machen!
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Das Rezept kommt uns sehr gelegen, denn wir haben vor Kurzem erst von einem Freund Grünkern aus Baden bekommen. Und tatsächlich haben wir auch noch nie Grünkern verwendet oder gegessen. Deine Bratlinge sind doch da die perfekte Gelegenheit das zu ändern.
Liebe Grüße
Eva und Philipp
Ach wie cool! Habt ihr auch Schrot bekommen oder Ganzen?
Liebe Grüße
Hallo Juli,
ein schönes Rezept. Ich glaube es wird Zeit das Grünkern aus der „Öko“ Ecke meiner Kindheit in meine Küche kommt.
Gruß Volker
Hi Volker,
da hast du Recht. Früher kannte man ihn echt nur von „Ökos“ 😀 Du solltest ihn dringend mal ausprobieren.
Grüße
Juli
Stimmt- Grünkern hat wirklich einen ganz tollen Geschmack und Deine Bratlinge sehen zum Anbeissen aus, liebe Juli !
Gruß aus Marl nach Münster
Stephie
Ich habe schon so lange keinen Grünkern mehr zubereitet und gegessen – das muss sich dringend ändern.
Deine Bratlinge sehen perfekt aus und würden jetzt sicher gut zum Frühstück schmecken!
Grünkern? Habe ich in der Tat noch nie probiert – aber deine Bratlinge sehen suprelecker aus 🙂
Liebe Juli,
„Hintermordor“?! Wie großartig ist das denn bitte? 😀
Grünkernbratlinge mag ich richtig gerne, die müsste ich dringend auch mal wieder machen. Deine sehen wunderbar aus!
Liebe Grüße rüber zu Dir nach Münster!
Marie-Louise
Hey Juli,
ich habe kurz überlegt, ob die Grünkern-Bratlinge denn westfälisch sind…aber du kommst ja gar nicht gebürtig aus Münster – ich vergaß 😉 . Tatsächlich kenne ich die Bratlinge durch meine Kids, die diese in der Schulmensa probiert hatten und sie, oh Wunder, sogar dort lecker fanden. Inzwischen gibt es die auch regelmäßig bei uns, die sind nämlich wirklich einfach gemacht und richtig lecker. Dein Rezept ist etwas anders, deshalb werde ich das in Kürze mal ausprobieren – meine sehen nämlich selten so gut aus wie deine hier…
Liebe Grüße
Tina
Hallo liebe Juli,
deine Grünkernbratlinge sehen so lecker aus! Ich mag so etwas total gerne und würde jetzt glatt einen zum Frühstück essen.
Lieben Gruß aus Kanada
Ina
Diese Grünkernbratlinge hören sich gut an und sehen toll aus! Lieben Gruß Sylvia
Liebe Juli,
ich mag Grünkernbratlinge sehr gerne, deine Variante muss ich unbedingt ausprobieren. Sie sehen köstlich aus <3
herzliche Grüße
Susan
Als regionale Nachbarin – naja, nicht ganz – liebe ich Grünkernküchle und deine sehen fantastisch aus!
Liebe Grüße
Simone
Ich mag Dinkel und Grünkern, so kösltiche Bratlinge habe ich lange nicht gemacht. Vielen Dank für die köstliche Anregung.
Deine Grünkernbratlinge sehen sehr saftig aus und eignen sich doch bestimmt auch zum Mitnehmen für die Mittagspause mit einem kleinen Salat dazu? Tolles Rezept. Liebe Grüße Dani
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Die sehen soooo lecker aus! Kann ich mir nachher einen Bratling abholen? Oder auch zwei…oder drei…
Liebste Grüße von Martina
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